Vit Jedlicka, Gründer des neoliberalen Fantasiestaats "Liberland", ist von der kroatischen Polizei vorübergehend festgenommen worden. Der Tscheche hatte vor knapp einem Monat im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Kroatien und Serbien einen eigenen Staat ausgerufen und im Internet Zehntausende Anhänger gewonnen. Serbien und Kroatien müssen inzwischen Patrouillenboote und Grenzpolizisten mobilisieren, um die "Einwanderung" in die fiktive Republik zu stoppen. Der Gründer des neoliberalen Fantasiestaats wurde festgenommen.
Am Samstagabend sei Jedlicka von kroatischen Beamten auf eine Polizeistation gebracht worden, berichtete die Agentur CTK am Sonntag. Zuvor habe er das Gebiet in einer Donauschleife trotz Warnungen betreten. Den Polizisten sagte er dabei, er verlasse nun die Europäische Union in Richtung "Liberland". Seine Freundin und andere Begleiter flüchteten mit einem Boot auf die serbische Seite der Donau.
"Leben und leben lassen"
Jedlicka (31) gehört der EU-kritischen Partei freier Bürger (SSO) an, die früher dem tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Klaus nahestand. In seinem Scheinstaat versprach er in einem Interview Steuern auf freiwilliger Basis und eine Staatsführung nach dem Motto "Leben und leben lassen".