Die Autonomieregierung der Kurden im Nordirak wirft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Einsatz von Chemiewaffen vor. Der regionale Sicherheitsrat der halbautonomen Region in Erbil erklärte am Samstag, ihm lägen Beweise vor, dass die sunnitischen Extremisten im Jänner bei einem Selbstmordanschlag mit einem Auto gegen kurdische Peschmerga-Einheiten Chlorgas verwendet hätten.

Chlorgas nachgewiesen

In Proben aus dem Boden und von Kleidungsstücken sei Chlorgas nachgewiesen worden, erklärte der Sicherheitsrat am Samstag. Es war zunächst unmöglich, die Behauptung unabhängig zu überprüfen. Chlorgas wurde erstmals im Ersten Weltkrieg als Waffe eingesetzt. Inzwischen ist es durch die Chemiewaffenkonvention von 1997 verboten.

Nach kurdischen Angaben wurden die Proben im Jänner genommen, als es auf der Straße zwischen der nordirakischen Metropole Mossul und der syrischen Grenze zu einem Selbstmordanschlag auf Peschmerga-Kämpfer kam.

Anerkanntes Labor

Die Untersuchung nahm demnach ein von der EU anerkanntes Labor vor. Aus dem Sicherheitsrat verlautete zudem, die kurdischen Peschmerga-Kämpfer hätten auf das Auto des Selbstmordattentäters eine Rakete abgefeuert, bevor er sein Ziel erreicht habe.

Der IS hatte im vergangenen Jahr weite Teile des Nordiraks erobert. Die Peschmerga versuchen, die Islamisten zurückzuschlagen und werden dabei unter anderem von Deutschland mit Waffen unterstützt.