Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat verlangt, dass sich die EU verhandlungsbereit gegenüber Griechenland zeigt. "Griechenland braucht eine faire, gute Chance", sagte Faymann am Donnerstag vor dem EU-Gipfel in Brüssel.

Faymann erinnerte an die Diskussion mit Spanien, als Madrid Geld für seine Banken benötigte, aber nicht "Programmland" werden wollte. Damals und in anderen Fällen sei es gelungen, gemeinsam eine Lösung zu finden. "Das muss man auch mit Griechenland tun."

Die griechische Bevölkerung habe entschieden, wer sie vertrete. Daher sei mit der jetzigen Regierung "genauso fair umzugehen wie mit allen anderen Regierungen". Er gehe davon aus, "dass wir aufeinander zugehen, und nicht darauf warten, dass die griechische Regierung scheitert". Dabei müsse die EU die Einhaltung von Vereinbarungen verlangen, aber aufeinander zugehen, um einen Weg zu finden.

Faymann geht davon aus, dass die Euro-Finanzminister am Montag Wege suchen werden "als Überbrückungsmöglichkeiten, um zu überprüfen, ob das stimmt, was die neue Regierung sagt". Diese wolle ineffiziente und unsoziale Maßnahmen gegen Betrugs- und Korruptionsbekämpfung ersetzen. "Da müssen wir doch zeigen, dass wir für diesen Weg vom Grundsatz her sind, wie gesagt, bei strikter Einhaltung von Vereinbarungen."