Es gibt einfachere Aufgaben, als Donald Trump zu zügeln und dabei nicht auf seiner schier endlos langen Feindesliste zu landen. Susie Wiles hat das geschafft. Die 67-Jährige hatte vor vier Jahren an den damals scheidenden US-Präsidenten appelliert, dass seine Mär von der „betrugsanfälligen Briefwahl“ nicht zielführend sei. Während andere Wegbegleiter Trumps für solche Aussagen in Ungnade fielen, brachte sie Trump zum Umdenken. 2024 hielt sich der 78-jährige Präsidentschaftskandidat mit ähnlichen Warnungen zurück und schaffte gemeinsam mit Millionen Briefwahlstimmen und Wiles als Wahlkampfmanagerin das Comeback.
Wiles war stets an Trumps Seite und erkannte früh sein Potenzial. Schon 2016, als niemand an einen Wahlerfolg des politischen Quereinsteigers glaubte, leitete sie erfolgreich seinen Wahlkampf im damals noch umkämpften Swing State Florida. Obwohl sie damals von vielen Republikanern als Kampagnenmanagerin umworben wurde, entschied sie sich für Trump, in dem sie etwas „Einzigartiges“ sah. Erfahrung hatte sie für diese Aufgabe genug. Schon 1980 arbeitete sie im Wahlkampfteam von Ronald Reagan, der mit dem Slogan „Make America Great Again“ ähnlich wie Trump die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bei Millionen erweckte.
Als erste Frau im Amt der Stabschefin kontrolliert sie nun den Zugang zum Oberbefehlshaber und dem Oval Office. In Trumps erster Amtszeit hatte der Job noch den Charakter eines Schleudersitzes. Viermal wechselte das Gesicht von Trumps engsten und wichtigsten Beratern im Weißen Haus. Wiles tritt den Posten an, um zu bleiben. Wiles kann Trump im Zaum halten. Wie sonst wenige, schätzt der künftige Präsident Wiles für ihre Ruhe, Stärke und Räson zum richtigen Zeitpunkt. Eigenschaften, die Trump selbst oft vermissen lässt.