„Der große Diebstahl“ sagt Donald Trump, wenn er von der Präsidentenwahl 2019 spricht. Seine Gegner hätten massenhaft Stimmen unterschlagen und hinzugefügt, um das Ergebnis zu seinen Ungunsten zu verfälschen, behauptet der Verlierer bis heute, ohne Beweise vorzulegen. In Scranton, einer Kleinstadt im Norden Pennsylvanias, zeigt Glenn Howey, wie absurd die Behauptung ist. Der stellvertretende Leiter der Registrierungsbehörde für Lackawanna-County hat zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch rund sechs Wochen Zeit, Briefwahlzettel zu verschicken und die Wahlhelfer einzuschulen.
So funktionieren Wahlmaschinen
Im Prinzip hat sich nicht viel geändert durch den Fortschritt der Technik, erklärt er uns. Wahlberechtigte erhalten einen Stimmzettel, ein Kuli liegt in der Wahlkabine. Die Wähler legen ihre Stimmzettel ins Gerät, das sie beidseitig scannt. Dann plumpst der Zettel in eine blaue Plastikkiste im Bauch der Maschine. „Danke, dass Sie gewählt haben, Ihre Stimme wurde gezählt“, erscheint auf dem Bildschirm. „Niemand bekommt den Stimmzettel in die Hand, außer dem Wähler“, versichert Howey.
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Am Ende des Wahltags lädt der Wahlleiter die Daten auf einen USB-Stick, steckt den in eine handtaschengroße Mappe, versiegelt sie und händigt sie einem Sheriff aus. 22 Monate müssen die Stimmzettel nachher noch versiegelt in ihren blauen Kisten aufbewahrt werden, damit man sie in Zweifelsfällen für elektronische oder händische Nachzählungen heranziehen kann. Dann zerstückelt sie der Reißwolf.
Maschinen vor US-Wahl 2024 geprüft und gewartet
Dass die 163 Maschinen, die Lackawanna County vor vier Jahren um je 10.000 Dollar angeschafft hat, auch klaglos funktionieren, überprüft Howey mit seinem Team in der Woche vor der Wahl. Um Hacking unmöglich zu machen, werden die Wahlmaschinen nie mit dem Internet verbunden. Publikum und Journalisten dürfen beim Maschinentest und am Wahlabend dabei sein, sagt Howey.
Seit die Sicherheit der Wahl von Donald Trump zum großen Thema gemacht wurde, häufen sich Mails, die Howey und sein Team mit Vorwürfen überschütten. „Es gibt viele zornige Menschen“, sagt Howey gelassen. Ein paar Skeptiker haben sich zu seinem Einführungskurs angemeldet, erzählt Howey. „Einer dankte mir am Ende für die Transparenz, er fühle sich jetzt sicherer hinsichtlich der Wahl.“ Um eine Aufwandsentschädigung von 125 bis 225 Dollar stellen sich 800 Freiwillige für die Einschulung und die Wahlnacht zur Verfügung. Mit ihrer Unterschrift garantieren sie, dass die Wahl korrekt abgelaufen ist.
Ein Grund für die Skepsis gegenüber dem Wahlprozess könnte darin liegen, dass jeder Staat die Wahl anders organisiert. Weder die Wählerregistrierung noch die Wahlmaschinen sind einheitlich geregelt. Das erleichtert es Trump, Misstrauen zu säen. In Pennsylvania ist Wahlbetrug kaum vorstellbar.
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Thomas Götz, Scranton