In dem von größeren und kleineren Entsetzlichkeiten geprägten amerikanischen Wahlkampf machte in den letzten Tagen eine überraschende Nachricht Furore: Neben der Los Angeles Times werde auch die renommierte Washington Post, so konnte man lesen, keine Wahlempfehlung für Kamala Harris abgeben. Hinter dieser Entscheidung soll der Besitzer des Blattes, Amazon-Gründer Jeff Bezos, höchstpersönlich gestanden haben. Redakteure der Zeitung reagierten ebenso verärgert darauf wie Abonnenten, die in Scharen kündigten. Von einem Skandal war die Rede, von einer Beschädigung der Demokratie. Das ist einigermaßen erstaunlich für eine Gesellschaft, die sich dem freien Markt verschrieben hat und die Rechte von Eigentümern respektieren sollte.