Im Finale des US-Wahlkampfes explodieren die Ausgaben der Kandidaten und der hinter ihnen stehenden Kampagnen und Lobbygruppen geradezu. Alleine in den ersten 16 Tagen dieses Monats beliefen sich die Wahlkampfausgaben für Donald Trump und Kamala Harris auf insgesamt mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar – pro Tag sind das knapp 33 Millionen Dollar.
Bei den Einnahmen hat Vizepräsidentin Kamala Harris die Nase vorne. Zusammen mit Präsident Joe Biden kommt die Demokratin in der ersten Oktoberhälfte auf Wahlkampfspenden in der Höhe von 182,6 Millionen Dollar, wie eine Analyse der New York Times ergab. Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump und seine Verbündeten kamen im gleichen Zeitraum etwa auf die Hälfte (92,1 Millionen Dollar).
Musk könnte künftig Regeln für seine Unternehmen selbst schreiben
Auch wenn Harris im Wahlkampffinale finanziell besser dasteht, Trump hat einen Joker: Milliardär Elon Musk. Der legt sich nämlich nicht nur bei Wahlkampfveranstaltungen in Swing States und mit seiner Social-Media-Plattform X für Trump ins Zeug, sondern auch sein Geldbörserl sitzt locker. Kolportiert wird die Summe von 119 Millionen Dollar, die der reichste Mensch der Welt in einen Wahlsieg Trumps investiert. In diesem Fall könnte er massiv profitieren, etwa durch die Abschaffung behördlicher Auflagen und Regulierungen für seine Unternehmen. Neben X sind das SpaceX und Tesla. Und: Trump will Musks Spendierfreudigkeit mit der Leitung einer „Effizienz-Kommission“ in der neuen Regierung belohnen, wo der Milliardär die Spielregeln für seine Unternehmen wohl maßgeblich selbst mitbestimmen könnte.
Klage gegen Millionen-Lotterie
Für Aufregung sorgt Musks Vorstoß, mit dem potenzielle Trump-Wähler mobilisiert werden sollen: Er verlost täglich eine Million Dollar an die Unterstützer einer konservativen Petition – verknüpft mit der Registrierung als Wähler in den umkämpften Swing States. Der Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia erkennt darin zahlreiche Gesetzesbrüche und ortet einen Eingriff in die Integrität der Wahlen, die es zu schützen gelte. Von der am Montag von ihm eingereichten Klage ließ sich Musk nicht beeindrucken. Ein etwaiges Urteil würde ohnehin erst lange nach der Wahl fallen.
Börsen setzen auf Trump
Während Trump und Harris in Umfragen fast gleichauf liegen, scheint die Finanzwelt mit einem Sieg von Donald Trump zu rechnen, darauf deuten Spekulationen am Aktien-, Bitcoin- oder Devisenmarkt hin. Mit derartigen „Trump Trades“ setzten etwa Hedgefonds auf einen Sieg Trumps, hieß es in einer Analyse von JPMorgan. Dass die Märkte auf Trump setzen, könnte an Wettmärkten wie PredictIt und Polymarket liegen. Polymarket etwa sah jüngst Trump mit 61 zu 39 Prozent vorne.