Nach Aufenthalten in London und Paris ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen in der italienischen Hauptstadt Rom eingetroffen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni empfing Selenskyj am Abend in der Villa Doria Pamphilj für ein Gespräch, wie auf TV-Bildern zu sehen war. Wie bereits in London und Paris wird ein Teil der Unterredungen mit Meloni unter anderem die Präsentation seines "Siegesplans" sein. Selenskyj wird Freitag Früh auch zu einer Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan erwartet. Das Verhältnis der beiden gilt als angespannt. Der Pontifex erinnert bei öffentlichen Auftritten immer wieder an die "gemarterte Ukraine", sorgte jedoch in der Vergangenheit mit teils kontroversen Äußerungen zum Ukraine-Krieg für Aufsehen.

Im Rahmen seiner Tour durch europäische Hauptstädte wird Selenskyj am Freitag auch in Berlin erwartet. Dort sind Gespräche mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die weitere Unterstützung der Ukraine vorgesehen.

Der Präsident der Ukraine war am Donnerstag in London mit dem britischen Regierungschef Keir Starmer und NATO-Generalsekretär Mark Rutte zusammengekommen. Später sprach er in Paris mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, bevor er nach Rom weiterreiste.

Ursprünglich wollte Selenskyj an einem Gipfeltreffen zur Lage in der Ukraine am Samstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz teilnehmen. Dieses Treffen wurde allerdings verschoben, nachdem US-Präsident Joe Biden einen Staatsbesuch in Deutschland wegen des Hurrikans "Milton" abgesagt hatte.

Bei seiner Europa-Reise wirbt Selenskyj um weitere Unterstützung für den Kampf gegen die russischen Invasionstruppen. Die Ukraine hat angesichts der überlegenen russischen Luftwaffe wiederholt mehr Kampfjets und eine bessere Luftabwehr gefordert.