Falls sein Auftritt als irrlichternd-euphorischer Fanboy des republikanischen Präsidentschaftskandidaten angelegt war, traf Elon Musk ins Schwarze: Der Tech-Milliardär war nun bei einer großen Kundgebung in Butler (US-Bundesstaat Pennsylvania) an der Seite von Donald Trump und ließ an seiner Begeisterung für den 78-Jährigen keine Zweifel aufkommen.

Wie ein Derwisch hüpfte er auf der Bühne herum, bis er selbst ans Rednerpult trat und den Republikaner entzückte. Skurrile Auftritte sind Passion des streitbaren Unternehmers, was die Persönlichkeit anbelangt, dürfte es eine gewisse Schnittmenge mit Trump geben. Im Netz hagelte es postwendend Spott.

Bereits in der Vergangenheit ließ Musk an seiner Bewunderung für Trump kaum Zweifel aufkommen. Der auf X ohne Unterlass Postende hat zu fast allen politischen Streitthemen Senf parat – und dieser deckt sich nicht selten mit der des Präsidentschaftskandidaten. Musk behauptete in Pennsylvania, dass Trumps Gegnerin Kamala Harris und ihre Demokraten den Menschen viele Rechte nehmen wollten – etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht, Waffen zu tragen, sogar das Wahlrecht. Irgendwelche Belege dafür hatte der 53-Jährige nicht parat – auch hier dürfte Trump erklärtes Vorbild sein.

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Dieser müsse gewinnen, „um die Verfassung zu bewahren“ und „die Demokratie in Amerika zu bewahren“, so Musk. Das ist der gleiche Trump, dessen Rolle im Vorfeld des Kapitolsturms am 6. Jänner 2021 noch von der Justiz geklärt werden muss – und der durch eine neue Anklageschrift zu versuchter Wahlmanipulation noch schwerer als zuvor belastet wird.

Musk, der oft selbst Verschwörungstheorien ventiliert, scheint bei einer Wahl Trumps zum nächsten US-Präsidenten ein Job in dessen Regierung sicher – vermutlich im Finanzsektor. An aufgeblähten Egos bestünde dann zumindest kein Mangel im Kabinett.