Als die Bomben der israelischen Kampfjets vergangene Woche Hassan Nasrallah in seinem Bunker tief unter der Erde begruben, markierte das nicht nur eine Zäsur für die im Libanon einst so mächtige Hisbollah. Die gezielte Tötung des Kopfs der schiitischen Terrororganisation verschärfte auch das strategische Dilemma für den Iran, den großen Strippenzieher im Hintergrund. Lässt die Regierung in Teheran ihren wichtigsten Partner im Stich und riskiert, mit einer moderaten Antwort nicht nur von ihren anderen regionalen Verbündeten als schwach angesehen zu werden? Oder setzt das Mullah-Regime, das einen Krieg mit dem Erzfeind Israel eigentlich vermeiden will, auf harte Vergeltung und Eskalation, um sein Gesicht zu wahren?