„Der Weg zum Weltfrieden ist ein gerechter Frieden in der Ukraine“, erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj kürzlich in Kiew. Morgen wird es ihm bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus darum gehen, die Verteidigungskapazität der Ukraine endlich so weit zu erhöhen, dass Russland besiegt werden kann. Selenskyj nennt seinen neuen Plan „Siegesplan“, nicht Friedensplan. Klar ist bislang nur: Der Plan umfasst fünf Punkte. Bei einem davon dürfte es sich um den Nato-Beitritt der Ukraine handeln. Erwartet wird, dass Selenskyj versuchen will, von Biden eine Aufhebung des Verbots zu erreichen, weitreichende westliche Waffen wie die Storm Shadow-Raketen gegen Russland einzusetzen.

Auch auf der kürzlich von der Victor Pinchuk-Stiftung organisierten YES-Konferenz in Kiew dominierte Selenskyjs noch geheimer „Siegesplan“ die Gespräche. Allen ist klar, dass die Zukunft der Ukraine vom Ausgang der US-Präsidentenwahlen abhängt. Der Republikaner und Trump-Freund Mike Pompeo wurde nicht müde, zu versichern, dass die Ukrainehilfe der USA auch bei einem Sieg des Republikaners nicht ende und Waffen beinhalte: „Die Ukraine-Hilfe ist im US-Interesse.“ Konkreter klang Bidens Sicherheitsberater Mike Sullivan, der eine neue „potenzielle Waffenlieferung noch vor Ende September“ zusicherte.