Russische Truppen haben staatlichen Medien und Bloggern zufolge mit der Einnahme des ostukrainischen Orts Wuhledar begonnen. "Russische Einheiten sind in Wuhledar einmarschiert - der Sturm auf die Stadt hat begonnen", schrieb etwa der in der Ukraine geborene, prorussische Militärblogger Juri Podoljaka am Dienstag. Staatliche russische Medien meldeten, dass die in der Region Donezk gelegene Stadt in die Zange genommen worden sei; im Osten der Siedlung seien Kämpfe im Gange.
Wuhledar gilt als Festung des Widerstands gegen die russischen Invasoren. Der ukrainische Generalstab teilte mit, Russland habe Versuche unternommen, ukrainische Stellungen in der Nähe von Pawliwka und Wuhledar einzunehmen. Details werden nicht genannt. Vom russischen Verteidigungsministerium lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Drohnen- und Raketenangriffe
Russland griff die Ukraine nach Angaben von deren Luftwaffe in der Nacht auf Dienstag zudem mit 81 Drohnen und vier Raketen an. 66 Drohnen seien abgeschossen worden. Angaben zu möglichen Opfern lagen zunächst nicht vor. In der zentralukrainischen Region Poltawa beschädigten Drohnen jedenfalls die Energieinfrastruktur und unterbrachen nach Angaben der regionalen Behörden die Versorgung von 20 Siedlungen.
Die russische Luftabwehr schoss staatlichen Angaben zufolge in der Nacht 13 ukrainische Drohnen ab. Je sechs davon seien über den Regionen Belgorod und Kursk abgefangen worden und eine über der Region Brjansk, meldet die amtliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
Bereits am Montagabend wurden bei russischen Angriffen auf die südukrainische Stadt Saporischschja nach Behördenangaben ein Mensch getötet und sechs weitere Menschen verletzt. Innerhalb von zwei Stunden sei das Gebiet von „massiven Luftangriffen“ getroffen worden, teilte der staatliche Zivilschutz am Dienstag mit. „Ein Mann starb und sechs weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein 13-jähriges Mädchen und ein 15-jähriger Bub“, schrieb Regionalgouverneur Iwan Fedorow im Onlinedienst Telegram. Zudem seien eine Infrastruktureinrichtung sowie Wohngebäude in Brand geraten. Laut einer Mitarbeiterin der Stadtverwaltung wurden 74 Wohnblöcke und 24 Privathäuser in verschiedenen Teilen der Stadt beschädigt.
In der Stadt Gorliwka im russisch besetzten Teil der Region Donezk wurden am frühen Dienstagmorgen laut Behördenangaben zwei Menschen durch ukrainischen Beschuss verletzt.