Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass der Krieg gegen Russland 2025 beendet werden kann. „Entschlossenes Handeln jetzt kann ein faires Ende der russischen Aggression gegen die Ukraine im nächsten Jahr beschleunigen“, schrieb Selenskyj nach einem Treffen mit einer Delegation des US-Kongresses auf X. Er rief Partner auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen. Das ukrainische Militär steht derzeit speziell nahe Kurachowe und Pokrowsk unter Druck.
„Unser Siegesplan wird dazu beitragen, Russland praktisch zum Frieden zu zwingen“, so Selenskyj, der sein Vorhaben in Gesprächen und möglicherweise auch öffentlichen Reden vorstellen will. Mit dem Plan will er sich zusätzliche politische und militärische Unterstützung der Verbündeten sichern. Einem Bericht der britischen „The Times“ zufolge enthält er die Forderung nach westlichen Sicherheitsgarantien ähnlich denen einer NATO-Mitgliedschaft. Zudem sollen nicht näher genannte Waffen und weitere Finanzhilfen angefordert werden.
Selenskyj sagte nach dem Treffen mit der Delegation des US-Kongresses: „Jetzt, am Ende des Jahres, haben wir eine echte Chance, die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten zu stärken.“ Er sei dem US-Kongress, beiden Parteien und Kammern, für ihr unerschütterliches Engagement dankbar.
G7-Minister beraten über weitere Waffen
Die Außenminister der G7-Staaten wollen indes über mögliche Lieferungen von Raketen mit längerer Reichweite an die Ukraine, die russisches Territorium erreichen könnten, beraten. Das teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande der UN-Vollversammlung mit. Zudem sei klar, dass Russland neue Waffen erhalte - darunter auch iranische Raketen, obwohl Teheran dies wiederholt bestritten habe.
Angespannte Lage im Osten
Der Generalstab in Kiew teilte in seinem abendlichen Lagebericht am Montag mit, dass die Lage im Raum Pokrowsk und Kurachowe „angespannt“ bleibe. Von den insgesamt 125 russischen Angriffen entlang der Front seien mehr als 50 in diesem Abschnitt geführt worden. „Die Hauptanstrengungen hat der Feind Richtung Pokrowsk unternommen“, präzisierte die ukrainische Militärführung.
Während den Ukrainern selbst von unabhängigen Beobachtern bescheinigt wird, den Vormarsch der Russen auf das strategisch wichtige Pokrowsk abgebremst zu haben, bleibt die Lage vor dem weiter südlich gelegenen Kurachowe gefährlich für die Verteidiger. Durch Vorstöße russischer Truppen nahe der Bergarbeiterstadt Hirnyk droht dort mehreren Einheiten die Einschließung.
Eine ähnliche Umgehung der Verteidigungsstellungen deutet sich auch noch weiter südlich nahe der Stadt Wuhledar an, die die Russen in der Vergangenheit vergeblich durch frontale Sturmangriffe einzunehmen suchten.