Der Mossad, der israelische Auslandsgeheimdienst, der im Verdacht steht, hinter den Pager-Explosionen zu stehen, ist für spektakuläre Aktionen bekannt. In seinem Visier standen oft Nazi-Verbrecher, die nach dem Zweiten Weltkrieg einem Urteil entkommen konnten. Für weltweite Schlagzeilen sorgte 1960 die Entführung Adolf Eichmanns. Israelische Agenten fassten den Nazi-Verbrecher in Buenos Aires. Zur Ausreise verwendeten sie eine israelische Regierungsmaschine, mit der eine Delegation zur 150-Jahr-Feier der argentinischen Unabhängigkeit angereist war. Eichmann wurde geschminkt, betäubt und als erkrankter Angestellter der Airline ausgegeben. In Israel wurde Eichmann der Prozess gemacht, er wurde zum Tode verurteilt.

Auch die Ermordung iranischer Atomwissenschafter oder die Zerstörung iranischer Atomzentrifugen durch Computerviren tragen die Handschrift des Mossad. Nach dem Olympia-Attentat 1972 in München, bei dem elf israelische Sportler ums Leben kamen, wurden im Laufe der Jahre alle Beteiligten und Hinterleute durch spektakuläre und auch umstrittene Aktionen umgebracht. Die Sondereinheit „Caesarea“ verübte unter dem Decknamen „Zorn Gottes“ eine beispiellose Serie von Attentaten in Europa und im gesamten Nahen Osten.

Auch in Österreich hatte der Mossad 1980 Aktionen geplant: Auf seinem obersteirischen Bauernhof sollte der NS-Verbrecher Franz Murer getötet werden. In Klagenfurt wiederum sollte der Kärntner SS-Mann Ernst Lerch, in dessen Klagenfurter Tanzlokal die Karriere von Udo Jürgens begann, mit Sprengstoff in seiner Garage zur Strecke gebracht werden, die Kleine Zeitung berichtete 2018 exklusiv darüber. Die Pläne wurden jedoch nie umgesetzt.