Wenn am Montag die erste reguläre Plenarsitzung des neu konstituierten EU-Parlaments in Straßburg beginnt, dann kann ein nicht unerheblicher Teil der Abgeordneten und Mitarbeiter gleich am eigenen Leib erfahren, wie die neue deutsche Asylpolitik funktioniert: Viele haben ihre Unterkünfte nämlich auf der deutschen Seite, in den schmucken Schwarzwaldpensionen statt in den überteuerten Straßburger Stadthotels – und müssen somit abends über den einzigen, schmalen Grenzübergang Richtung Kehl. Die Grenzkontrollen, die laut Innenministerin Nancy Faeser (SPD) an diesem Tag an allen deutschen Grenzen beginnen sollen, werden dann einen interessanten Stau auslösen. Terroristen oder illegale Einwanderer lassen sich davon bestimmt abhalten, oder auch nicht.