Jeder Flugreisende kennt das Spiel: Flüssigkeiten im Handgepäck sind nur bis maximal 100ml erlaubt und müssen beim Sicherheits-Check in einem durchsichtigen Plastikbeutel vorgelegt werden. Der Grund dafür: Vor fast 20 Jahren war gerade noch ein Terroranschlag verhindert worden, bei dem Terroristen Getränkeflaschen mit Sprengstoff gefüllt hatten. Die EU versucht nun seit geraumer Zeit, Erleichterungen für Passagiere zu schaffen. Seit Ende April war es deshalb auf großen Flughäfen wie Frankfurt, Hamburg oder München erlaubt, bis zu 330ml mitzunehmen – dort hatte man teure Computertomographie-Scanner installiert, die hochauflösende „Innenbilder“ zustande bringen. Doch mit 1. September musste die EU-Kommission diese Erleichterung wieder zurücknehmen, zumindest vorübergehend. Grund dafür ist ein „technisches Problem“, angeblich ist die Software beim Erkennen von gefährlichen Stoffen nicht zuverlässig genug. An den Geräten selbst und ihrer Qualität bestehe kein Zweifel, heißt es, die Rücknahme der Erleichterung sei temporär.
Für Reisende in Österreich ändert sich damit allerdings ohnehin nichts, der Flughafen Wien hat derzeit noch keinen CT-Scanner im Einsatz. Dort heißt es, eine zukünftige Verwendung hänge davon ab, ob tatsächlich Verbesserungen für die Passagiere erkennbar seien.
Hinter den Kulissen wird im Übrigen daran gearbeitet, in Zukunft einheitliche Regeln für das Handgepäck zu schaffen, was Größe und Gewicht angeht. Die EU-Kommission hat vor einem Jahr die Branche aufgefordert, einheitliche Standards zu entwickeln. Eine Verordnung dazu soll es aber nicht geben.