In der Ukraine hat die Luftwaffe vorläufig Entwarnung vor einem befürchteten russischen Luftangriff gegeben. Sechs im Norden Russlands gestartete strategische Bombenflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 seien wieder gelandet, teilte die Luftwaffe auf ihrem Telegramkanal mit. Auch die offizielle Luftalarm-App der Ukraine entfernte die Warnung vor den Flugzeugen. Die Ukrainer und Ukrainerinnen informieren sich ständig auf mehreren Kanälen über aktuell drohende Gefahren.
Ein militärnaher Blog berichtete, dass die Flieger über dem Wolga-Gebiet bei Saratow den Abschuss von Marschflugkörpern simuliert hätten. Es seien in der Luft, aber keine Raketen geortet worden. Die Tu-95 seien dann auf den Luftwaffenstützpunkten Engels an der Wolga und Djagilowo im Gebiet Rjasan gelandet. Dies war nicht unabhängig überprüfbar.
Start am helllichten Tag ist ungewöhnlich
Der Erfahrung von fast zweieinhalb Jahren des russischen Angriffskriegs zufolge beginnen schwere Luftangriffe meist mit dem Start von Bombern in Nordrussland oder an der Wolga. Nach mehreren Stunden Flug erreichen sie die Abschussgebiete, oft über dem Kaspischen Meer. Von dort fliegen die Marschflugkörper je nach Ziel zwischen 40 Minuten und einer Stunde bis in die Ukraine.
Bei kombinierten Angriffen sind oft auch Drohnen in der Luft, oder es steigen russische Kampfjets MiG 31 auf, von denen die Hyperschallraketen Kinschal gestartet werden. Meist werden solche Angriffe aber nachts geflogen. Der Start der Tu-95 am helllichten Tag war daher ungewöhnlich. Das russische Militär äußert sich nicht zu derartigen Flügen.