Auf der Kurznachrichtenplattform X (Twitter) kursieren Fotos und Videos von mutmaßlichen Wagner-Soldaten, die auf Seiten der venezolanischen Sicherheitskräfte gegen die seit Sonntag andauernden Proteste nach den Wahlen vorgehen. Ob es sich tatsächlich um Söldner des russischen Konzerns Wagner handelt, ist noch nicht bestätigt.
Vor einem Jahr aufgelöst
Die Videos wurden unter anderem von Anton Geraschtschenko, dem ehemaligen Vizeminister des ukrainischen Innenministeriums, geteilt. Sie zeigen inmitten venezolanischer Streitkräfte einen Mann, auf dessen Uniform das Symbol der paramilitärischen Organisation zu sehen sein soll. Geraschtschenkos Post zufolge halten sich Wagner-Söldner seit mehreren Jahren in Venezuela auf und gehören zum engsten Sicherheitskreis um Präsident Nicolás Maduro.
Auch ein Jahr nach ihrer offiziellen Auflösung kämpfen Wagner-Soldaten auf der ganzen Welt. Nicht nur in der Ukraine und in Südamerika, sondern auch in Afrika tauchen die Soldaten immer wieder auf. Zuletzt erlitt die Kampftruppe in Mali schwere Verluste. Mehrere Dutzend Kämpfer sollen von militanten Tuareg-Separatisten getötet oder gefangen genommen worden sein.
Auch 2019 schon in Venezuela
Auch ein Einsatz in Südamerika sei denkbar. Russland-Experte Gerhard Mangott sagte der APA am Donnerstag, Soldaten der Gruppe seien bereits bei den Unruhen nach der venezolanischen Präsidentschaftswahl 2019 involviert gewesen. Es sei „gut möglich“, dass dies nun wieder der Fall sei. Die Echtheit der geteilten Videos sei aber noch nicht überprüft worden.
Maduro war am Sonntag nach Angaben der regierungsnahen Wahlbehörde mit 51,2 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Die Opposition beanspruchte den Wahlsieg jedoch für sich. Sowohl andere lateinamerikanische Staaten als auch das Ausland äußerten sich besorgt über eine Manipulation der Stimmenauszählung. Der russische Präsident Wladimir Putin stellte sich hinter Maduro und gratulierte ihm zur Wiederwahl.