Entsetzen herrscht weiter nach dem blutigen Anschlag auf einen Kinderklub in Großbritannien. Bei dem Anschlag wurden drei Kinder durch Messerstiche getötet. Fünf Kinder und zwei Erwachsene schweben noch in Lebensgefahr. Premierminister Sir Keir Starmer zeigte sich „schockiert“ von dem Überfall.

Der Vorfall ereignete sich im Hart-Space-Kinderklub in der nordwestenglischen Stadt Southport, nördlich von Liverpool. Eine größere Anzahl von Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren hatte an einem zweistündigen „Taylor Swift Yoga and Dance Workshop“ teilgenommen, der mittags zu Ende ging.

Just zum Ende der Veranstaltung, als die Eltern sich schon zum Aufbruch bereitmachten, drang ein Jugendlicher in den Klub ein und stach wild auf die Anwesenden ein. Der Betreffende soll seinerseits erst 17 Jahre alt sein. In der Folge hörten Anwohner verzweifelte Schreie und sahen Eltern blutüberströmte Kinder auf die Straße tragen, wo sie versuchten, die am schwersten Verletzten am Leben zu halten, bis die Rettungsdienste eingetroffen waren.

Einstichwunden

Eine Nachbarin berichtete örtlichen Reportern, sie habe gesehen, wie Mädchen „in ihren weißen Kleidern, aber völlig blutbedeckt“ aus dem Klub getragen wurden. Sie habe „die Einstichwunden im Rücken der Kinder gesehen“, erklärte sie. Eine „völlig aufgelöste“ Mutter habe ihr Kind in ihren Wagen getragen und verzweifelt um Hilfe gerufen. Es habe, an einem „ganz normalen Tag“ zu Beginn der englischen Sommerferien, regelrechtes „Chaos“ in der Straße geherrscht.

Während einige Anwohner versuchten, des Täters habhaft zu werden, schlossen sich andere verängstigt in ihren Wohnungen oder ihren Läden ein, als sie von dem Vorfall hörten. Das Ganze sei „wahrhaft schockierend“ gewesen, klagte eine Geschäftsinhaberin in der unmittelbaren Nachbarschaft des Klubs: „Etwas dieser Art hat es hier noch nie gegeben. Southport ist sonst ein ganz ruhiger Ort.“

Innerhalb kurzer Zeit meldete die Polizei, dass keine Gefahr mehr bestehe, weil sie den Täter gefasst habe. Der Siebzehnjährige soll in einem Taxi angekommen sein und mit dem Taxifahrer in Streit geraten sein, weil er sich weigerte, für die Fahrt zu bezahlen. Er soll eine Kapuzenjacke und eine Covid-Maske getragen haben, als er in den Kinderklub eindrang. Warum er zu dem Taylor-Swift-Kinderworkshop kam, ist unklar.

Mehrere der Kinder im Klub konnten in aller Eile in Sicherheit gebracht werden. Aber insgesamt 13 Opfer mussten in drei Kliniken der Gegend, darunter ein Kinderspital, verbracht werden nach der Tat. Zwei der Mädchen sind laut Polizei bei dem Anschlag am Montag ums Leben gekommen, ein weiteres Kind starb am Dienstag. Fünf andere Kinder und zwei Erwachsene schwebten am Montagabend noch in Lebensgefahr. 

Die Polizei sprach von einem „horrenden“ Anschlag. Sie bat Augenzeugen, mögliche Bilder oder Videos des Vorfalls an die Polizei zu übergeben und sie auf keinen Fall online zu stellen. Innenministerin Yvette Cooper zeigte sich „zutiefst erschüttert“ von der Bluttat. Ähnlich betroffen äußerte sich John Perumbalath, der Bischof von Liverpool.

Am frühen Abend wurde eine Straße in der Ortschaft Banks, fünf Kilometer von Southport entfernt, von der Polizei abgesperrt. In der Straße befand sich offenbar die Wohnung des Verhafteten, der für die Messerattacke verantwortlich gemacht wird.