US-Präsident Joe Biden zog seine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen im November zurück und machte den Weg frei für Kamala Harris. Damit sind die Karten neu gemischt - auch für Donald Trump.

So reagiert die internationale Presse auf die jüngsten politischen Entwicklungen in den USA.

„De Standaard“ (Brüssel): „Kamala Harris ist eine starke Kandidatin. Mit ihren 59 Jahren lässt sie Trump in diesem Rennen als alten Mann dastehen. Als Frau, ehemalige Staatsanwältin und Tochter von Migranten bringt sie alle Eigenschaften Trumps zum Vorschein, auf die unentschlossene Wähler empfindlich reagieren könnten: seinen Sexismus, seine Strafverfahren und seinen Rassismus.“

„Wall Street Journal“ (New York): „Über Wochen haben die Umfragen angedeutet, dass Donald Trump in vier Monaten zum Sieg schreiten würde. Jetzt könnten die Amerikaner einen echten Wahlkampf erleben.“

„The Guardian“ (London): „Im Gegensatz zu ihren potenziellen Konkurrenten ist Kamala Harris den Wählern vertraut, aber zugleich ist sie unpopulär. Umfragen deuten darauf hin, dass sie in einem Wettstreit mit Donald Trump zwar besser abschneidet als Joe Biden, aber Trumps knappen Vorsprung nicht wettmachen kann - und in umkämpften Bundesstaaten schlechter abschneidet.“

„La Vanguardia“ (Barcelona): „Harris wird von Biden selbst, von dem Ehepaar Clinton und Nancy Pelosi unterstützt. Das ist schon mal nicht schlecht. Ihre Chancen werden steigen, wenn sich diese Unterstützungen vervielfachen. Wenn sich die Demokraten aber jetzt in einen Bruderkrieg begeben, wird Trump der große Gewinner sein.“

„de Volkskrant“(Amsterdam): „Bei mehr oder weniger Gleichgesinnten scheint Harris nicht so richtig auf Touren zu kommen. Gegen Donald Trump könnte die Frau, die als Senatorin bei Anhörungen gezeigt hatte, dass sie es versteht, den Republikanern ordentlich einzuheizen, ihre rhetorische Schärfe wirksam zur Geltung bringen.“

„Neue Zürcher Zeitung“: „Am Ende entscheiden über den Erfolg meist winzige Mehrheiten in besonders umkämpften Wahlkreisen in den wenigen Swing States. Harris wird es schwer haben, doch das Rennen ist offen.“