Die desaströse TV-Debatte zwischen US-Präsident Joe Biden und Ex-Präsident Donald Trump war der Anfang vom Ende für Bidens zweite Kandidatur. Er konnte das Image eines alten, verwirrten Mannes nicht mehr loswerden. Biden kämpfte schon vor seiner ersten Amtszeit mit öffentlichen Pannen. Daher wurde er von Trump immer wieder „Sleepy Joe“ genannt.

Trump ist mit 78 Jahren selbst nicht mehr der Jüngste. Bei zahlreichen Reden passierten ihm Verwechslungen und Fehler. So bezeichnete er den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán als den „Leader of Turkey“ (den „Anführer der Türkei“). Zudem hat er schon mehrmals Joe Biden und Barack Obama verwechselt.

Vor Trumps Verwechslungen sind auch Personen aus seiner eigenen Partei nicht sicher. Er nannte bei einer Rede zweimal den Namen der republikanischen Ex-UN-Botschafterin Nikki Haley, obwohl er die demokratische Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi meinte.

Noch kaum Ausrutscher von Harris

Seitdem Joe Biden das Rennen ums Weiße Haus am Sonntag verlassen hat, gilt Vizepräsidentin Kamala Harris als aussichtsreichste Ersatzkandidatin. Trumps Team und rechte US-Medien versuchen bereits, mögliche Peinlichkeiten von Harris zu finden und sie gegen sie zu verwenden. Bisher gibt es aber wenig, was mit den Fettnäpfchen von Trump und Biden vergleichbar wäre.

Einen misslungenen Auftritt lieferte sie jedoch, als sie dem Sender NBC ein Interview zur Situation an der Grenze gab. Joe Biden erteilte ihr die undankbare Aufgabe, die Migrationsströme aus Lateinamerika einzudämmen. Als sie während des Interviews gefragt wurde, ob sie denn schon selbst vor Ort an der Grenze gewesen sei, versuchte sie sich herauszureden: „Ich war auch noch nie in Europa. Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.“

Sollte sie tatsächlich zur demokratischen Kandidatin werden, hätte sie gegenüber Donald Trump wohl einen Altersvorteil. Trumps Kampagne war darauf ausgerichtet, Biden als alten und amtsunfähigen Mann darzustellen. Gegen die 59-jährige Kamala Harris könnte der 78-jährige Trump jetzt selbst schnell alt aussehen.

Die neue „WTF, America“-Folge: Wieso Donald Trump jetzt Joe Biden nachtrauert