Drei Tage nach dem versuchten Mordanschlag auf Donald Trump hat die US-Regierung von iranischen Attentatsplänen gegen den Ex-Präsidenten berichtet. Wegen der Furcht vor einem Anschlag habe das Secret Service kürzlich die Sicherheitsstufe bei Trump erhöht, teilte ein US-Regierungsvertreter am Dienstagnachmittag (Ortszeit) mit. Das Weiße Haus betonte jedoch, dass keine Verbindungen zwischen dem 20-jährigen Attentäter und möglichen Mitverschwörern festgestellt worden seien.
Welche Folgen das Attentat auf Trump für die USA hat
„Trump ist ein Krimineller“
Der Iran wies die Vorwürfe umgehend zurück. Sie seien „unbegründet“ und „böswillig“, teilte die iranische UNO-Mission mit. Teheran wolle Trump stattdessen auf rechtlichem Wege einer Bestrafung zuführen. „Trump ist ein Krimineller, der dafür verfolgt und vor einem Gericht bestraft werden muss“, weil er die Tötung eines iranischen Generals befohlen habe.
Der Fernsehsender CNN hatte zuvor berichtet, dass die USA in den letzten Wochen Hinweise auf ein iranisches Komplott gegen Trump erhalten habe. Der US-Geheimdienst und Trumps Wahlkampf-Team seien vor der Kundgebung am vergangenen Samstag darüber informiert worden, berichtete ein CNN-Reporter auf X unter Berufung auf einen US-Beamten für nationale Sicherheit. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der junge Mann, der am Samstag bei einer Wahlveranstaltung auf Trump geschossen und diesen verletzt hatte, mit dem iranischen Komplott in Verbindung stehe, so CNN.
Indes hat Donald Trump für kommenden Samstag einen Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Michigan angekündigt - genau eine Woche nach dem Attentat auf ihn im Bundesstaat Pennsylvania. Er werde zusammen mit J.D. Vance auftreten, der im Falle seiner Wahl Vizepräsident werde, kündigte Trump am Dienstag an. Trump war am Montag beim Parteitag der US-Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten ernannt und triumphal empfangen worden. Der Ex-Präsident zeigte sich dort zusammen mit dem Senator Vance, den er kurz zuvor als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten benannt hatte.
Umfrage nach Attentat sieht keine große Verschiebung
Das Attentat auf Donald Trump hat einer Umfrage zufolge zu keinem großen Stimmungsumschwung bei Wählerinnen und Wählern mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahl im November geführt. Trump komme bei den registrierten Wählern auf 43 Prozent, Biden auf 41 Prozent, wie eine am Montag und Dienstag von Reuters/Ipsos durchgeführten Telefonumfrage unter 1202 erwachsenen US-Bürgern ergab. Trumps Vorsprung liegt damit innerhalb der Fehlermarge von drei Prozentpunkten.
Allerdings stimmten 80 Prozent der Befragten - darunter ein ähnlich großer Anteil jeweils von Demokraten und Republikanern - der Aussage zu, dass „das Land außer Kontrolle gerät“. 84 Prozent gaben an, sie seien besorgt, dass Extremisten nach der Wahl Gewalttaten begehen würden. Nur fünf Prozent gaben an, dass es akzeptabel sei, wenn jemand aus ihrer politischen Partei Gewalt ausübe, um ein politisches Ziel zu erreichen.
65 Prozent der registrierten Republikaner stimmten zudem der Aussage zu, dass Trump „von der göttlichen Vorsehung oder dem Willen Gottes begünstigt“ sei. Bei den Demokraten waren dies elf Prozent. Auf Trump war am Wochenende während einer Wahlveranstaltung geschossen worden. Der Ex-Präsident wurde aber nur leicht am Ohr verletzt.