Nach den Schüssen auf Ex-US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung hat die Bundespolizei FBI nach Berichten von US-Medien den Attentäter identifiziert. Es handle sich bei dem Schützen um den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park im Staat Pennsylvania, berichteten die Sender NBC und CBS am Sonntag unter Berufung auf das FBI.

Er war demnach registriertes Mitglied von Trumps Republikanischer Partei, aus Aufzeichnungen zur Wahlkampffinanzierung des Bundes gehe jedoch hervor, dass er 2021 über eine demokratische Spendenplattform an eine liberale Wahlbeteiligungsgruppe 15 Dollar gespendet habe. 2022 machte er seinen Abschluss an der Bethel Park High School. Crooks hat laut Informationen der „New York Times“, die sich auf die öffentlichen Gerichtsakten in Pennsylvania beziehen, keine kriminelle Vorgeschichte. Der 20-Jährige wurde noch am Ort des Attentats von den Sicherheitskräften getötet.

Ermittler des FBI und anderer Sicherheitsbehörden arbeiten derzeit mit Hochdruck, das Motiv für die Tat herauszufinden. „Sie werden im Prinzip seine Biografie schreiben, sie werden rausfinden, wie in den letzten fünf bis zehn Jahren seine psychische Verfassung war, was er gemacht hat, was er vorhatte, ob er in die Schule ging“, sagte Ermittlungsexperte Steve Moore im US-Sender CNN. Sie würden auch seine Religion, seine Finanzen und seine gesamten Online-Aktivitäten und alle weiteren relevanten Aspekte seines Lebens genau unter die Lupe nehmen, erklärte er weiter.

Zudem dürften Ermittler schnell herausfinden, ob der Schütze seine Waffe, ein Sturmgewehr, legal erworben hatte und sie aktuell besitzen durfte. Der Erwerb von Feuerwaffen, inklusive halbautomatischer Waffen und Sturmgewehren, ist in den USA relativ einfach. Das ist einer der Gründe dafür, dass es in den USA deutlich mehr Schusswaffenkriminalität gibt.

Durch die Schüsse war Trump nach eigenen Angaben am Ohr verletzt worden. Nach Behördenangaben wurden außer dem mutmaßlichen Schützen zudem ein Zuschauer getötet und zwei weitere schwer verletzt. Trump landete unterdessen in New Jersey bei New York.

Angreifer hatte mehrere Schüsse abgegeben

Der Angriff ereignete sich, als Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler in Pennsylvania gerade mit seiner Rede begann. Nach den Schüssen rissen Beamte des Secret Service den Ex-Präsidenten zu Boden und brachten ihn schließlich in Sicherheit. Nach Angaben des Secret Service hatte der Angreifer mehrere Schüsse „von einer erhöhten Position“ außerhalb des Versammlungsortes abgefeuert. Der Schütze sei daraufhin „neutralisiert“ worden.

Die Polizei von Pennsylvania erklärt, vordringlich sei das Motiv des Täters zu ermitteln. Außerdem müsse schnell geklärt werden, ob es andere Beteiligte gegeben habe. Die Ermittlungen könnten Tage, Wochen oder Monate dauern.

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