Seit nicht einmal einer Woche ist Viktor Orbán EU-Ratsvorsitzender, und schon brüskiert er die gesamte Union. Bereits seine Reise nach Kiew hatte hochgezogene Augenbrauen bewirkt, ist es doch Orbán, der als Freund Putins gilt und immer wieder die Unterstützung der Ukraine blockiert hat. Dass er unmittelbar darauf nach Moskau reist, um sich mit dem Kriegsherren Putin gemütlich an einen Tisch zu setzen, hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Die EU-Spitzen sahen sich zum deutlichen Verweis darauf gezwungen, dass Orbán kein offizielles EU-Mandat hat. In den Reihen der Staats- und Regierungschefs wurde der Vorgang als „unverantwortlich und illoyal“ (wie es etwa der schwedische Premier Ulf Kristersson nannte) bezeichnet.