Mehr als 90.000 Soldatinnen und Soldaten trainierten seit Anfang Februar für den Ernstfall: ein Angriff Russlands auf alliiertes Territorium. Am Freitag endete das Manöver „Steadfast Defender“ (also: „Standhafter Verteidiger) nach knapp vier Monaten. Es war die größte NATO-Übung seit den 80er-Jahren.
Mehr als 50 Kriegsschiffe und 1.100 Gefechtsfahrzeuge waren beteiligt. Dazu kamen mehr als 80 Flugzeuge, mit denen Hunderte Flüge absolviert wurden.
Trainiert wurde insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften an die NATO-Ostflanke, vom Polarkreis bis in die rumänischen Karpaten. Szenario des Großmanövers war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des NATO-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.
Bei der Übung wurde nach NATO-Angaben erstmals mit neuen regionalen Verteidigungsplänen geübt. Diese hatten die Alliierten im vergangenen Jahr unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschlossen.