Erst prahlte die republikanische Gouverneurin des US-Staats South Dakota mit der Erschießung ihres Hundes „Cricket“ – nun rief sie mit Äußerungen über den Schäferhund von US-Präsident Joe Biden das Weiße Haus auf den Plan. Die 52-Jährige war vor laufenden Kameras auf Bidens Schäferhund angesprochen worden, der zuletzt für negative Schlagzeilen sorgte. Denn „Commander“ hatte im Weißen Haus so oft Beamte des Secret Service gebissen, dass er im vergangenen Herbst aus dem Amtssitz des US-Präsidenten verbannt worden war.
Noem sagte über die Vorfälle: „Wie viele Menschen müssen angegriffen und gefährlich verletzt werden, bevor Sie eine Entscheidung über einen Hund treffen und was mit ihm zu tun ist?“ Die Moderatorin Margaret Brennan hakte nach und fragte die Republikanerin: „Meinen Sie, er soll erschossen werden?“ Noem antwortete, dass der Präsident dafür verantwortlich sei. Das Weiße Haus nannte die Aussagen Noems am Montag „verstörend“. Die USA seien ein Land, das Hunde liebe, so Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre. Und eine Politikerin spreche darüber, sie zu töten. „Und das ist eine verstörende Äußerung. Ich würde ihr sagen, dass sie vielleicht aufhören sollte, sich selbst ein Loch zu graben.“
Noem erschoss eigenen Welpen in Kiesgrube
Die erzkonservative Noem hatte vor rund eineinhalb Wochen mit einer Passage aus ihrem noch unveröffentlichten Buch für Aufsehen gesorgt. Darin beschreibt sie, wie sie ihre Hündin namens „Cricket“ erschossen habe. Noem erläutert, sie habe Cricket eigentlich für die Fasanenjagd trainieren wollen. Die etwa 14 Monate alte Hündin sei aber zu ungestüm gewesen und habe das Wild verscheucht. Danach habe sie „wie eine ausgebildete Auftragsmörderin“ Hühner auf dem Grundstück einer Familie in der Nachbarschaft gerissen und nach Noem geschnappt. Daraufhin habe Noem das Tier in einer Kiesgrube erschossen.
Noem wird im diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf als eine Anwärterin auf die Rolle des sogenannten „Running Mate“ des republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump gehandelt, also als mögliche Vizekandidatin. Nach Bekanntwerden ihrer Hunde-Anekdote geriet sie allerdings ins Kreuzfeuer und rechtfertigte sich in diversen Interviews. Es ist mehr als fraglich, ob Trump Noem nach dem Entsetzen über das brutale Ende ihres Hundes ernsthaft noch in Betracht zieht.
Buchpassage gestrichen
Berichten zufolge soll nun auch eine Passage aus Noems Buch gestrichen werden, in der die Politikerin behauptet, Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un getroffen zu haben. Auf die Frage der Moderatorin Brennan, ob sie diesen wirklich getroffen habe, sagte Noem, dass sie einige Änderungen im Buch vorgenommen habe. „Ich habe mich mit vielen, vielen Staatsoberhäuptern der Welt getroffen und bin um die Welt gereist.“