In den Handel kommt „Kein Weg zurück“ erst in der kommenden Woche, doch mit ihrer Autobiografie hat Kristi Noem schon jetzt weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Denn in dem Buch, das die Gouverneurin von South Dakota nicht zuletzt als kompromisslose Macherin präsentieren soll, beschreibt die 52-jährige Republikanerin auch, wie sie ihre 13 Monate alte Hündin in eine Kiesgrube mitnimmt und dort mit ihrer Pistole erschießt.
Ursprünglich hätte sie „Cricket“ für die Fasanenjagd trainieren wollen, schreibt Noem in einem der Kapitel. Die Hündin sei dafür aber zu ungestüm gewesen und habe das Wild verscheucht. Ähnlich sei sie direkt danach auch mit einer „bösen und gemeinen“ Ziege verfahren, die ihren Kindern immer hinterhergejagt sei. Weil diese aber nicht gleich tot war, musste die Gouverneurin noch ein zweites Mal anlegen.
Für Noem, die lange Zeit als potenzielle Vizepräsidentschaftskandidatin von Donald Trump gehandelt wurde, dürfte der Schuss in jedem Fall nach hinten losgegangen sein. Denn was von der Kiesgrube-Anekdote in den Wohnzimmern des Landes haften blieb, war nicht unbedingt die Bereitschaft einer Politikerin, auch „hässliche“ Entscheidungen zu treffen. Die Amerikaner, die ihre Hunde oft über alles lieben, nahmen Noems Griff zur Pistole vor allem als herzlosen und grausamen Akt wahr.
Der Sturm der Entrüstung, der Noem seither entgegenschlägt, reicht mittlerweile über alle Parteigrenzen hinweg. So haben sich nicht nur zahlreiche prominente Republikaner gegen sie gestellt, auch Trump selbst soll sich „irritiert“ über die Erschießung des Hundes gezeigt haben. Noem, die auch in vielen anderen Fragen als rechte Hardlinerin gilt, ficht das aber alles nicht an. Auf Fox News legt die Gouverneurin zuletzt nochmals nach: „Cricket“ sei „extrem gefährlich“ gewesen, die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen.