Begoña Gómez, sieht sich mit einer Korruptionsanzeige konfrontiert – sie soll ihre Position als Frau des Regierungschefs zu ihrem persönlichen Vorteil ausgenützt haben. Ihr Gatte und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez erwägt daher – wie berichtet – den Rücktritt von seinem Amt. Mit einem vierseitigen Brief richtete sich der Präsident an die spanische Bevölkerung, darin sprach er von einem „beispiellosen Angriff“. Am Montag will er seine Entscheidung bekannt geben.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez und seine Frau Begoña Gómez
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez und seine Frau Begoña Gómez © AP / Alastair Grant

Einfluss missbraucht

Die Prüfung des Gerichts geht auf eine Anzeige der Gruppe Manos Limpias – „saubere Hände“ – zurück. Diese wirft der 49-Jährigen vor, während ihrer Zeit als Leiterin eines afrikanischen Forschungszentrums an der Madrider IE Business School bis 2022 Gefälligkeiten von der Fluggesellschaft Air Europa und deren spanischer Muttergesellschaft Globalia angenommen zu haben. Zudem sei sie an einem Rettungspaket in der Höhe von 475 Millionen Euro, welches die Fluggesellschaft im Jahr 2020 erhielt, beteiligt gewesen. Die Gruppe hat sich dem Kampf gegen die Korruption verschrieben – allerdings nur, wenn linke Politiker betroffen sind. Limpias klagt unter anderem auch an, dass Gómez ihren Einfluss als Ehefrau des Ministerpräsidenten genutzt habe, um so Sponsoren für einen von ihr geleiteten Universitäts-Masterstudiengang zu gewinnen.

Gómez ist Marketingexpertin und hat in der Vergangenheit für mehrere Banken gearbeitet. Ihr Studium absolvierte sie an der „ESIC Business & Marketing School“ in Madrid. Beruflich fokussierte sie sich danach auf die Arbeit mit NGOs und Consulting. Sánchez und Gómez sind seit 2006 verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter: Ainhoa und Carlota. Gómez bekleidet kein öffentliches Amt und meidet üblicherweise die Öffentlichkeit, auf Veranstaltungen ist sie ein seltener Gast. Zuletzt war sie wegen einer Corona-Infektion in den Medien.