Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erwartet bei der US-Wahl im kommenden Herbst „ein spannendes Rennen“ und räumt dem wahrscheinlichen republikanischen Kandidaten Donald Trump gute Chancen ein. „Im Moment ist Donald Trump wohl der Favorit“, sagte Kurz im Interview mit der Schweizer Zeitung „Finanz und Wirtschaft“. Einen Grund zur Besorgnis sieht er deshalb aber offenbar nicht. Schließlich habe es während der vergangenen Präsidentschaft Trumps „auch positive Dinge gegeben“.
Kurz: „Haben eine historische Verantwortung“
Konkret nannte der frühere ÖVP-Regierungschef in dem am Freitagabend online publizierten Gespräch das „Abraham-Abkommen“, bei dem einige arabische Staaten und Israel zum ersten Mal diplomatische Beziehungen aufnahmen. „Heute gibt es einen Angriffskrieg der Russen in der Ukraine und gleichzeitig mit dem Iran eine enorme Bedrohung für Israel und darüber hinaus im Nahen und im Mittleren Osten“, analysierte Kurz weiters die Weltlage. „Ich hoffe, dass es möglich sein wird, dem Iran gemeinsam die Stirn zu bieten. Und den Krieg in der Ukraine zu beenden - das wäre sicher das Ziel von Trump, zumindest propagiert er das.“
Kurz sprach zudem auch über die besondere Rolle von Österreich im Nahost-Konflikt. „Wir haben in Österreich und Deutschland eine ganz besondere historische Verantwortung aufgrund unserer Geschichte. Genauso hat natürlich Israel die Verantwortung, im Kampf gegen die Hamas und den Terror alles zu tun, um zivile Opfer zu vermeiden.“, so der Ex-Kanzler.