Innerhalb eines halben Jahres nach dem Terroranschlag der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen sind nach Angaben von „Reporter ohne Grenzen“ mindestens 112 Medienschaffende getötet worden. Kein anderer Krieg in diesem Jahrhundert habe für Journalisten so tödlich begonnen wie dieser, erklärte die Organisation am Samstag in Berlin, berichteten Kathpress und Katholische Nachrichtenagentur.
„Reporter ohne Grenzen“ übt scharfe Kritik
Demnach hatten Mitglieder der Terrorgruppen Hamas und Islamischer Jihad am und nach dem Überfall am 7. Oktober vier israelische Medienschaffende getötet, einen von ihnen bei der Arbeit. Im Libanon seien bei israelischen Luftangriffen drei Journalisten während ihrer Berichterstattung gestorben. Die Mehrheit mit 105 Medienschaffenden sei im Gazastreifen ums Leben gekommen.
Vor einem halben Jahr, am 7. Oktober, hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen im Süden Israels ein Massaker mit rund 1200 Toten angerichtet und mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, von denen Dutzende immer noch festgehalten werden. Israel antwortete mit einer groß angelegten Militäroffensive vor allem im Gazastreifen, die bis heute anhält.
Video zum Job des Kriegsreporters mit Fokus Ukraine:
Bis heute komme fast niemand für eine Berichterstattung in den Gazastreifen hinein, nur wenige hätten ihn verlassen dürfen, kritisierte „Reporter ohne Grenzen“. Die Grenzen zum Gazastreifen müssten für internationale Medien zudem geöffnet werden. Die Organisation rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich stärker für den Schutz palästinensischer Journalistinnen und Journalisten einzusetzen.