In Südafrika hat das Umweltministerium einen Plan zum schrittweisen Verbot der Löwenaufzucht zu Jagdzwecken vorgestellt. Die Regierung hatte dieses Vorhaben bereits 2021 angekündigt und daraufhin eine Kommission einberufen. Diese empfahl nun, die Löwenaufzucht in Gefangenschaft sowie die kommerzielle Nutzung dieser Tiere zu beenden, wie Umweltministerin Barbara Creecy am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Kapstadt sagte.
„Der Sektor hat eine lange Geschichte hinter sich, die nicht mehr den internationalen Normen und der aktuellen Politik zum Artenschutz entspricht“, ergänzte Kommissionschef Kamalasen Chetty. Die neue Regelung gewährt Züchtern eine Übergangszeit von bis zu zwei Jahren, um sich aus dem Geschäft zurückzuziehen.
Lukrativer Jagdtourismus
In der vergangenen Woche hatte der Ministerrat das schrittweise Verbot der Löwen- und Nashornzucht bewilligt. Ein entsprechendes Gesetz gibt es noch nicht. Das Vorhaben ist vor allem unter den Züchtern umstritten, für die der Jagdtourismus ein einträgliches Geschäft ist.
Südafrika ist ein beliebtes Reiseziel für wohlhabende Trophäenjäger aus dem Ausland. Tierschutzorganisationen gehen davon aus, dass 8.000 bis 12.000 Löwen in 350 Aufzuchtstationen im Land leben, oft unter nicht artgerechten Bedingungen. Auch die Nashornaufzucht und -jagd ist ihnen ein Dorn im Auge. Das Horn gilt vor allem allem bei Touristinnen und Touristen aus Asien als Luxusgut und Heilmittel.