Bei einer Explosion im Libanon sind drei UNO-Beobachter und ein libanesischer Sprachassistent verletzt worden. Das teilte die UNO-Beobachtermission UNIFIL am Samstag mit. Die Gruppe sei auf Fußpatrouille entlang der Blauen Linie – der Grenze zu Israel – gewesen. UNIFIL untersucht nach eigenen Angaben den Ursprung der Explosion. Österreicher sind laut dem Verteidigungsministerium in Wien nicht betroffen.
Berichte über Drohnenangriff
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, ein UNIFIL-Fahrzeug sei von einer Drohne angegriffen worden. Drei Blauhelmsoldaten und ein Übersetzter seien verletzt worden. Die UNIFIL-Truppe sei nahe der Stadt Rmeish in der Nähe der Grenze zu Israel unterwegs gewesen. Libanesische Berichte sprachen von einem Angriff des israelischen Militärs. Die Armee in Israel wies die Vorwürfe zurück.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es täglich zu teils tödlichen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und militanten Gruppierungen wie etwa der Hisbollah. Auch am Samstag reklamierte die Hisbollah wieder Angriffe auf Israel für sich.
In beiden Ländern wurden als Folge des gegenseitigen Beschusses auch Zivilisten getötet. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Die israelische Armee bereitet sich nach eigenen Angaben für einen möglichen größeren Krieg mit dem nördlichen Nachbarn vor. Israel will erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UNO-Resolution aus dem Jahr 2006 vorsieht.
UNIFIL überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Der Blauhelmeinsatz gilt als eine der ältesten aktiven UNO-Beobachtermissionen. Gegenwärtig sind etwas mehr als 10.000 Soldaten an dem Einsatz beteiligt, darunter 175 Bundesheersoldaten.