Der Frust der Landwirte ist ungebrochen. Immer wieder protestieren Landwirte in Brüssel gegen die Maßnahmen der EU. Daran haben auch die kürzlich beschlossenen Zölle auf ukrainische Produkte vorerst nichts geändert.
„Der Unmut ist groß, friedliche Proteste sind auf jeden Fall zu akzeptieren, aber gewalttätige Proteste schaden der Sache“, sagte der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz am Donnerstag im Ö-1-Morgenjournal. Zuletzt hätten Bauern begonnen, brennende Heuballen in U-Bahn-Schächte zu rollen oder Molotowcocktails zu werfen.
Waitz, der selbst Biobauer ist, hat aber Verständnis für die Anliegen der Bauern. Die Agrarindustrie stehe unter starkem Druck, dass Großindustrielle ihre eigenen Interessen verfolgten, würde die Branche an den Rand der Rentabilität bringen, so Waitz. Die nun beschlossenen Zölle gegen ukrainische Produkte müssten zudem mehr als Schutz des eigenen Marktes und nicht als Verweigerung der Solidarität verstanden werden.
Dass sich die Proteste der Bäuerinnen und Bauern zum Teil auch gegen grüne Maßnahmen richten, ist für Waitz unverständlich und würde bedeuten, „am Ast zu sägen, auf dem man sitzt“. „Fakt ist: Ohne die Landwirtschaft werden wir weder die Klima- noch die Biodiversitätsziele erreichen“, so Waitz.