Damit hatte Joe Biden wohl nicht gerechnet: Bei einer Rede in Raleigh über das amerikanische Gesundheitssystem wurde er von Protestierenden unterbrochen. Diese haben auf die Situation in Gaza aufmerksam gemacht: „Was ist mit der Gesundheitsversorgung in Gaza?“, ruft eine Frau. „Jeder verdient eine Gesundheitsversorgung“, antwortet Biden, als die Frau und zwei weitere Demonstrantinnen unter „Free Palestine“-Rufen aus dem Raum gebracht werden.
Gestört fühlt sich der US-Präsident durch die Zwischenrufe nicht: „Habt Geduld mit ihnen“, sagt er zum Sicherheitspersonal. Dann stimmt er ihnen hinsichtlich der humanitären Krise in Nahost zu: „Sie haben recht. Wir müssen mehr Hilfe nach Gaza bekommen.“ Das anwesende Publikum bricht in Jubel aus.
Biden ist in den vergangenen Monaten bei öffentlichen Auftritten öfter von Zwischenrufern wegen des Kriegs im Gazastreifen unterbrochen worden. Die US-Regierung hatte Israel zuletzt mehrfach deutlich vor einer groß angelegten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens gewarnt. Das Verhältnis zwischen den Regierungen ist angespannt. Washington macht aber klar, fest an der Seite Israels zu stehen. Aufgrund der verzweifelten Lage der Menschen im Gazastreifen hatten die USA, Deutschland und andere Länder bereits den Abwurf von humanitären Gütern aus der Luft sowie die Einrichtung eines Meereskorridors veranlasst.