Großbritannien hat russischsprachige Berichte zurückgewiesen, in denen behauptet worden war, König Charles III. sei gestorben. „Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Nachrichten über den Tod von König Charles III. falsch sind“, teilte die britische Botschaft in der Ukraine am Montag auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Auch die britische Vertretung in Russland schrieb, die Berichte seien falsch.

Die falsche Todesnachricht verbreitete sich ab Montagmittag zunächst im russischsprachigen Teil des Internets, befeuert durch Telegramkanäle, die auf Sensationsberichterstattung spezialisiert sind. Als Beleg wurde eine angebliche Mitteilung des Buckingham-Palasts als Faksimile gezeigt. Auch die Online-Ausgaben russischer Boulevardmedien griffen die Nachricht auf, bevor sie als Fake enttarnt wurde. „Jetzt ist bekannt, dass der Screenshot falsch war und der König lebt“, schrieb der Kanal Mash.

Das britische Königshaus sieht sich derzeit immer wieder mit Gerüchten und Verschwörungstheorien konfrontiert. Charles wird wegen einer Krebserkrankung behandelt, führt aber die Staatsgeschäfte fort und ist dabei auch schon fotografiert worden. Seine Schwiegertochter Prinzessin Kate erholt sich von einer Operation und soll erst nach Ostern wieder öffentliche Termine wahrnehmen.

Bettwanzen-Hysterie Teil von Fake News-Kampagne

Die Meldung über den angeblichen Tod von König Charles reiht sich ein in eine ganze Serie von Falschmeldungen. Zuletzt kamen auch Zweifel an der angeblichen Bettwanzen-Plage in Frankreich auf. Nach den Sommerferien hatte es im vergangenen Jahr in Frankreich zahlreiche Berichte über Bettwanzen in Schulen, Wohnungen und Zügen gegeben, die weltweit Schlagzeilen machten. Die „New York Times“ bescheinigte den Franzosen bereits damals eine kollektive Paranoia.

Die französischen Behörden sind sich mittlerweile sicher: Die vermeintliche Bettwanzen-Plage gab es gar nicht, sondern sie war eine gezielt aus dem Kreml oder von Kreml-nahen Kreisen organisierte und gesteuerte Kommunikationskampagne, um Frankreich-Reisende sowie die einheimische Bevölkerung zu verunsichern.

Es handelte sich um einen Cyberangriff, betonte der Europaminister Jean-Noël Barrot, zuvor im Kabinett zuständig für den digitalen Wandel: „Die Polemik der Bettwanzen wurde in den sozialen Netzwerken durch Konten künstlich ausgeweitet, die nachweislich russischer Herkunft sind.“ Darüber hinaus sei die Ankunft ukrainischer Flüchtlinge damit in Verbindung gebracht worden.