Der russische Präsident Wladimir Putin hat Papst Franziskus am Mittwoch eine Botschaft mit Glückwünschen zum 11. Jahrestag seines Pontifikatbeginns gesendet. Dies teilte die russische Botschaft beim Heiligen Stuhl laut der Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch mit. Franziskus war am 13. März 2013 zum Nachfolger des zurückgetretenen Benedikt XVI. gewählt worden. Der Kriegsherr würdigte den Kirchenführer dabei als „wahren und ehrlichen Verfechter des Friedens“.
Papst hat sich noch nicht erklärt
Franziskus sei auch „eine der wenigen Führungspersönlichkeiten mit einer ehrlichen strategischen Vision der Weltprobleme“, hieß es in der Mitteilung weiter. Laut der Botschaft gibt es „direkte Kontakte zwischen dem russischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Iwan Soltanowski, und dem Papst“.
Der Papst hat sich bisher nicht zu seiner heftig kritisierten Äußerung über das Hissen der „weißen Flagge“ im Ukraine-Krieg erklärt. Bei der traditionellen Generalaudienz am Mittwoch rief das Oberhaupt der katholischen Kirche allgemein zum Gebet gegen Krieg auf. „Beten wir zum Herrn, dass er uns die Gnade schenke, diesen Wahnsinn des Krieges zu überwinden, der immer eine Niederlage ist“, sagte der Pontifex vor zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz.
Äußerungen des 87-Jährigen in einem Interview des Schweizer Fernsehens lösten jüngst weltweit massiven Widerspruch aus. „Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln“, meinte der Argentinier. Angesprochen auf Forderungen nach „Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne“ antwortete er: „Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln.“