Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land für einen Atomkrieg gerüstet. Aus militärisch-technischer Sicht sei Russland bereit, Atomwaffen einzusetzen, wenn die Existenz des russischen Staates bedroht sei, sagte Putin in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur RIA und des Senders Rossja-1.
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Russlands nukleare Waffen seien moderner als die anderer Länder. Es habe aber nie die Notwendigkeit bestanden, Atomwaffen in der Ukraine einzusetzen. Russland sei zu Gesprächen über die Ukraine bereit, aber nur, wenn diese auf „Realitäten“ beruhten.
Putin bezeichnete den Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens in dem Interview als sinnlos. „Das ist ein absolut sinnloser Schritt (für Finnland und Schweden) unter dem Gesichtspunkt der Wahrung der eigenen nationalen Interessen“, so Putin. „Wir hatten dort (an der finnischen Grenze) keine Truppen, jetzt werden sie dort sein. Es gab dort keine Zerstörungssysteme, jetzt werden sie dorthin verlegt.“
Putin warnt USA vor Wiederaufnahme von Atomwaffentests
Den USA hat Putin Pläne zur Wiederaufnahme von Atomwaffenversuchen unterstellt und mit Gegenmaßnahmen gedroht. In einem solchen Fall würde auch Russland erwägen, neue Kernwaffentests zu starten, sagte der Kremlchef in einem Interview im russischen Staatsfernsehen Dienstagabend.
Zugleich dementierte Putin einmal mehr, dass Russland im Zuge des Ukrainekriegs den Einsatz taktischer Atomwaffen in Erwägung gezogen habe. Aus technischer Sicht sei Moskau bereit, diese Massenvernichtungswaffe einzusetzen. Dies werde allerdings laut der eigenen Verteidigungsdoktrin nur geschehen, „wenn es um die Existenz des russischen Staats und Schaden für unsere Souveränität und Unabhängigkeit geht“, sagte er.
Ein internationaler Kernwaffenteststopp-Vertrag wurde 1996 in der UNO-Generalversammlung angenommen. Die USA haben den Vertrag nicht ratifiziert. Russland hat daraufhin seine Ratifizierung Ende 2023 zurückgezogen. Beide Länder haben aber seit den 1990er-Jahren keine Kernwaffenversuche mehr durchgeführt.