Die Neuauflage des Duells zwischen Joe Biden und Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November ist quasi beschlossene Sache: Amtsinhaber Biden und Herausforderer Trump sicherten sich bei den laufenden Vorwahlen ihrer Parteien jeweils die für ihre erneuten Kandidaturen notwendige Zahl an Delegierten. Der Demokrat und sein republikanischer Rivale gewannen am Dienstag laut Prognosen der großen TV-Sender die jeweiligen Vorwahlen in Georgia, Mississippi und Washington.
Trump überschritt damit die Zahl von 1.215 Delegierten, die er braucht, um erneut zum Präsidentschaftskandidaten seiner Republikanischen Partei gekürt zu werden. Biden wiederum überschritt die Zahl von 1.968 Delegierten, die er bei seiner Demokratischen Partei braucht. Damit läuft die Präsidentschaftswahl am 5. November auf eine Neuauflage der Wahl 2020 heraus, bei der Biden den damaligen Amtsinhaber Trump besiegt hatte.
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„Werden großartiges Land zurückerobern“
Der 77-jährige Trump stand seit dem Ausstieg seiner letzten innerparteilichen Rivalin Nikki Haley aus dem Rennen nach dem Superwahltag „Super Tuesday“ vergangene Woche faktisch als Präsidentschaftskandidat der Republikaner fest. Der bei der rechten Basis nach wie vor sehr beliebte Rechtspopulist hatte die Republikaner-Vorwahlen seit ihrem Beginn im Jänner klar dominiert, und das trotz seiner massiven Justizprobleme. Seine Herausforderer - unter ihnen Floridas Gouverneur Ron DeSantis - gaben einer nach dem anderen auf.
Nach dem Ausgang der Vorwahlen am Dienstag gratulierte die Republikanische Partei Trump zu seinem Erfolg. „Glückwunsch, Präsident Trump“, schrieb die Partei im Kurzbotschaftendienst X - und griff auch Trumps seit 2016 eingesetzten Wahlkampfslogan „Make America Great Again!“ (Macht Amerika wieder großartig) auf.
Trump behauptete in seiner Siegeserklärung, die Republikanische Partei stünde vereint hinter ihm. Biden kritisierte er als „unehrlich“ und schrieb in dem von ihm gegründeten Online-Dienst Truth Social: „Wir werden unser einst großartiges Land zurückerobern.“
Formal gekürt werden Trump und Biden erst
Bei den Demokraten hatte der Ausgang der Vorwahlen quasi von Beginn an festgestanden: Biden hatte keine ernsthaften Konkurrenten aus den eigenen Reihen, obwohl viele Demokraten den 81-Jährigen für zu alt für eine erneute Kandidatur halten. Biden dankte den demokratischen Wählern am Dienstag in einer Erklärung dafür, ihm ihr Vertrauen zu schenken, „wieder unsere Partei - und unser Land - anzuführen“. Er warnte, Trump stelle eine größere „Gefahr“ dar als je zuvor.
Formal gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten der beiden großen US-Parteien nach Abschluss der noch bis Juni laufenden landesweiten Vorwahlen bei Parteitagen im Sommer. Der Parteitag der Republikaner findet im Juli in Milwaukee statt, der Parteitag der Demokraten im August in Chicago.