Der Beginn des Fastenmonats Ramadan hat im Nahen Osten entgegen den Hoffnungen vieler internationaler BeobachterInnen nicht zu einem Waffenstillstand geführt. Während die Kämpfe weitergehen, wächst in Israel die Angst vor Anschlägen.
Weitere Eskalation wahrscheinlich
So haben Hamas-Funktionäre zum Sturm auf die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem aufgerufen. Täglich pilgern bis zu 10.000 Gläubige zu der Moschee, Israel verspricht ein engmaschiges Sicherheitskonzept, hatte sich aber zuletzt nach innenpolitischen Differenzen für eine Öffnung der Moschee für Muslime zum Ramadan ausgesprochen.
Obwohl es zu Beginn des Ramadan noch zu keinen Zwischenfällen gekommen ist, ist die Angst davor groß. So spricht die Hamas Israel das Existenzrecht ab und schließt weitere Angriffe auf die Zivilgesellschaft als Mittel der Eskalation nicht aus. Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand kommen jedoch nicht in Gang.
Waffenstillstandsbemühungen scheitern
Derzeit scheitern die Verhandlungen an der Zukunft. Denn die Hamas will, dass die sechswöchige Waffenruhe automatisch in einen dauerhaften Waffenstillstand mündet, was Israel strikt ablehnt, da es am Ziel der militärischen Zerschlagung der Hamas festhalten will.
Unklar ist auch die Zukunft der Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden. Zuletzt hatte sich die Hamas geweigert, alte und kranke Geiseln freizulassen. Die Hamas zeige sich in der Öffentlichkeit zwar stets verhandlungsbereit, bewege sich aber in den Gesprächen keinen Millimeter.
Hamas könnte auch auf Zeit spielen. Zuletzt hat der internationale Druck auf Israel zugenommen. Die USA haben zwar weiterhin ihre Unterstützung zugesichert, aber das Verhältnis zu Israel ist zunehmend zerrüttet. US-Präsident Joe Biden stellte demnach zuletzt die „rote Linie“ klar.