Zwei Wochen nach den Regionalwahlen auf Sardinien steht Italiens Premierministerin Giorgia Meloni vor einem weiteren Stimmungstest. Am Sonntag wählt die mittelitalienische Apennin-Region Abruzzen ihr Regionalparlament und den neuen Präsidenten, 1,2 Millionen Wähler sind in 305 Gemeinden wahlberechtigt. 31 Sitze im Regionalparlament werden vergeben.

Die Wahlen auf Sardinien endeten mit einer Wahlniederlage für Meloni, da sich die oppositionelle Fünf-Sterne-Parlamentarierin Alessandra Todde durchgesetzt hatte.

Lediglich zwei Kandidaten bewerben sich um den Posten des Regionalratspräsidenten. Der 56-jährige Marco Marsilio ist der Kandidat der Mitte-rechts-Koalition, zu der Fratelli d'Italia, Lega und Forza Italia gehören. Der scheidende Regionalpräsident Marsilio wurde erstmals bei den Regionalwahlen 2019 gewählt und war damit der erste Regionalpräsident, der der Regierungspartei um Premierministerin Giorgia Meloni, Fratelli d'Italia, angehörte.

Wichtiger Wahlkreis

Marsilio war von 2008 bis 2013 Abgeordneter des Mitte-rechts-Bündnisses „Popolo della Libertà“ (Volk der Freiheit) um Ex-Premier Silvio Berlusconi und später von 2018 bis 2019 Senator der Fratelli d'Italia. Die Abruzzen sind eine Region, in der die Meloni-Partei auf ein wichtiges Wählerreservoir zurückgreifen kann. Nicht umsonst hat sich die Regierungschefin am Mittwoch in Pescara an einer Wahlveranstaltung beteiligt, bei der sie um die Gunst der Wählerschaft buhlte.

Meloni selbst wurde bei den Parlamentswahlen im September 2022 im Wahlkreis L'Aquila in die Abgeordnetenkammer gewählt, wo die Fratelli d'Italia 30 Prozent erreichten und die Mitte-rechts-Koalition über 50 Prozent der Stimmen eroberte.

Marsilios Herausforderer ist der 64-jährige Luciano D'Amico, ehemaliger Rektor der Universität von Teramo. Er wird von einer breiten Mitte-links-Koalition unterstützt, der die Demokratische Partei (PD) und die Fünf-Sterne-Bewegung angehören. Die beiden Oppositionsparteien hoffen, den in Sardinien errungenen Wahlsieg auch in den Abruzzen wiederholen zu können.

Nach den Wahlen in den Abruzzen finden am 21. und 22. April die Regionalwahlen in der süditalienischen Region Basilikata statt. Am 8. und 9. Juni wird im Piemont parallel zu den Europawahlen gewählt.