Seit Wochen bemühen sich Katar, Ägypten und die USA um einen Waffenstillstand im Nahen Osten. Doch bisher haben sich Israel und die Hamas noch nicht geeinigt, auch wenn es nach Ansicht verschiedener Beobachterinnen und Beobachter bereits eine große Schnittmenge an Interessen gibt.
Geisel-Häftlingsaustausch nimmt Formen an
Der Deal, der auf dem Tisch liegt, beinhaltet einen sechswöchigen Waffenstillstand, die Freilassung von 40 israelischen Geiseln im Austausch gegen 400 Palästinenser, die derzeit in israelischen Gefängnissen sitzen. Einige Details seien aber noch nicht geklärt. So habe Israel bereits eine Liste von Personen übermittelt, die es auf keinen Fall freilassen wolle – derzeit befinden sich knapp 9000 Palästinenser in israelischer Haft.
Auch die Hamas will noch über einige Zugeständnisse verhandeln. So hatte Israel auch gefordert, dass die Hamas offenlegt, wie viele israelische Geiseln noch am Leben oder verletzt sind. Die Hamas will diese Informationen erst nach dem Waffenstillstand herausgeben.
Ramadan als wichtiger Zeitpunkt
Der wohl bisher am heftigsten umstrittene Punkt ist jedoch die Dauer der Feuerpause. Die Hamas wünsche sich demnach einen Waffenstillstand über die sechs Wochen hinaus, Israel hingegen halte am Kriegsziel fest, die Terrororganisation militärisch auszulöschen.
Die Zeit drängt jedenfalls. Am 10. März beginnt der muslimische Fastenmonat Ramadan. Beide Konfliktparteien sollten ein Interesse an einer Waffenruhe haben, meint ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary im Ö1-Morgenjournal. Die Hamas, weil die Bevölkerung im Gazastreifen dringend versorgt werden muss, und Israel, weil der Tod weiterer Muslime während des Ramadan dem internationalen Ansehen schaden würde.