Es gibt wohl wenige gegenwartsanalytische Bücher, die in den vergangenen 30 Jahren ähnlich viel Aufmerksamkeit erfahren haben wie Francis Fukuyamas „Das Ende der Geschichte“. Nicht weil alle das 1992 erschienene Werk ausführlich gelesen hatten, sondern weil der aus Chicago stammende Politologe mit seinen zentralen Thesen den perfekten Soundtrack für den Beginn einer neuen Epoche lieferte: Der Kommunismus war gescheitert, die liberale Demokratie westlichen Zuschnitts hatte sich als bestmögliche Regierungsform durchgesetzt.
Leitartikel
Die Blauäugigkeit des Westens rächt sich nun
![Nach dem Fall der Berliner Mauer wollten die politischen Eliten in Europa und den USA an eine nachhaltige Friedensdividende glauben. Dass der Westen von anderen – sei es nun absteigenden oder aufstrebenden – Großmächten herausgefordert werden könnte, schien nicht vorstellbar Nach dem Fall der Berliner Mauer wollten die politischen Eliten in Europa und den USA an eine nachhaltige Friedensdividende glauben. Dass der Westen von anderen – sei es nun absteigenden oder aufstrebenden – Großmächten herausgefordert werden könnte, schien nicht vorstellbar](https://img.kleinezeitung.at/public/politik/aussenpolitik/ihk6xg-GERMANY-HISTORY-WALL-30YEARS-.jpg/alternates/WIDE_1200/GERMANY%20-%20HISTORY%20-%20WALL%20-%2030YEARS%20.jpg)