Russland will sich zunächst nicht zu den umstrittenen Äußerungen von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump zur Beistandspflicht der NATO äußern. Er sei immer noch der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, „aber nicht der von Trump“, sagte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Trump hatte am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt die Beistandspflicht der NATO-Staaten im Fall eines Angriffs auf einen Mitgliedstaat der Allianz infrage gestellt.
Trump erzählte vor Anhängern, der Präsident „eines großen Landes“, das er nicht namentlich nannte, habe ihn gefragt, ob die USA es noch vor einem russischen Angriff schützen würden, wenn sie nicht ausreichend den NATO-Verpflichtungen beim Budget nachkämen. „Ich sagte: ‚Sie haben nicht gezahlt? Sie sind säumig?‘“, erklärte Trump. „Er sagte: ‚Ja, nehmen wir an, das passiert.‘ Nein, ich würde Sie nicht beschützen.“ Unter Hinweis auf Russland sagte Trump weiter: „Ich würde sie sogar ermutigen, zu tun, was sie wollen. Sie müssen zahlen.“
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wie auch das Weiße Haus kritisierten die Äußerung Trumps. Nach Artikel 5 des NATO-Vertrages gilt ein Angriff auf einen Mitgliedstaat als Angriff auf alle - der sogenannte Bündnisfall.