Nein, an Selbstbewusstsein und politischem Einsatz bzw. Elan mangelt es ihr jedenfalls nicht. Hana-Rawhiti Maipi-Clarke ist eine 21-jährige Parlamentsabgeordnete in Neuseeland, die nun mit einer ganz besonderen „Einlage“ für Aufsehen sorgte: Die Politikerin der Māori-Partei führte einen Haka – das ist ein ritueller, recht energischer Tanz der Māori – auf.
Maipi-Clarke ist die jüngste Abgeordnete, die seit 170 Jahren in das neuseeländische Parlament gewählt worden ist. Noch jünger war vor vielen Jahren nur ein Abgeordneter – nämlich James Stuart-Wortley, der sein Amt anno 1853 im Alter von 20 Jahren und sieben Monaten antrat. Die 2004 gegründete Māori Party ist eine neuseeländische Partei, die versucht, die spezifischen Interessen der Māori in praktische Politik umzusetzen, was historisch und praktisch keine einfache Angelegenheit ist.
Der Haka wird gewöhnlich in Gruppen aufgeführt und ist typischerweise Ausdruck und Zurschaustellung des Stolzes, der Stärke und der Einheit eines Stammes. Unterlegt werden die Bewegungen mit eindrucksvoller Mimik, so auch bei Maipi-Clarke. Die emotionalen Worte der Jungpolitikerin passten perfekt zur Tanzeinlage: „Wir sind angekommen. Wir sind hier. Wir segeln. Wir navigieren, genau wie einst unsere Vorfahren, im größten Ozean der Welt.“
Bei den Parlamentswahlen 2020 erzielte die Māori Party einen Stimmenanteil von nur einem Prozent, bekam aber ein Direktmandat und zog damit wieder ins Parlament ein. Bei den Parlamentswahlen 2023 kam man auf einen Stimmenanteil von 3,1 Prozent und insgesamt sechs Sitze. 2021 hatte man eine Petition eingereicht, um den Pazifikstaat offiziell in „Aotearoa“ umzubenennen. Zudem sollen die Māori-Namen für alle Städte und Ortsnamen bis 2026 wieder eingeführt werden.