Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Biella im Piemont untersucht einen Vorfall, der sich in der Silvesternacht im nahe gelegenen Rosazza abgespielt hat. Ein 31-Jähriger wurde durch einen wohl versehentlich abgegebenen Schuss aus der Waffe des Abgeordneten Emanuele Pozzolo aus der regierenden rechten Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verletzt. Der Mann wurde am Bein getroffen und im Spital behandelt.
Der Verletzte ist der Schwiegersohn eines Mannes, der zum Stab von Justizstaatssekretär Andrea Delmastro gehört. Delmastro feierte mit Pozzolo Silvester. Pozzolo zeigte einigen Anwesenden dabei seine „Ministerpistole“, für die er einen Waffenschein besitzt, als sich wohl versehentlich der Schuss löste.
In die Luft geschossen?
Die Waffe, die beschlagnahmt wurde, hat die Größe eines Feuerzeugs. „Ich hatte sie herausgenommen, um sie zu zeigen, als sich der Schuss versehentlich löste“, erklärte Pozzolo den Carabinieri. Mehrere Zeugen, die auf der Party anwesend waren, wurden einvernommen. Es wurde in den Medien nicht ausgeschlossen, dass der 31-Jährige verletzt wurde, nachdem Pozzolo seine Waffe aus der Tasche gezogen hatte, um einen Schuss in die Luft abzugeben, um so das neue Jahr zu feiern. Gegen Pozzolo könnte Anklage wegen Verletzung der Aufsichtspflicht erhoben werden.
In der Silvesternacht wurden in Italien insgesamt 274 Personen verletzt, davon zwölf durch Schusswaffen und 262 durch Feuerwerkskörper. Die Zahlen zeigen einen Anstieg gegenüber dem Jahr davor, als es 180 Verletzte gab, wie aus den Daten des Innenministeriums hervorgeht. Zu den Verletzten zählen 64 Minderjährige. Eine 45-jährige Frau wurde in Neapel durch einen Schuss aus einer Waffe getötet, als sie mit ihren Angehörigen Silvester feierte.