Es war ein Volltreffer, wie er nicht alle Tage gelingt: Die ukrainische Armee hat am Dienstag das russische Kriegsschiff „Nowotscherkassk“ zerstört. Es geriet in Brand, explodierte und begann zu sinken. „Die russische U-Boot-Flotte hat ein Schiff hinzugewonnen“, spottete man in der Ukraine. Die Freude Kiews über den Coup ist nachvollziehbar. Mit militärischen Erfolgen wurden die Ukrainer in den vergangenen Monaten nicht verwöhnt. Die „Nowotscherkassk“ diente dazu, bei Landungsoperationen russische Truppen, Waffen und Panzer ins Kriegsgebiet zu transportieren. So macht der Angriff auf das Schiff militärisch Sinn. Doch um das Blatt zu wenden, braucht es für die Ukraine wesentlich mehr als PR-taugliche Nadelstiche – etwa mehr Munition, Soldaten sowie die Ausdauer, die Geschlossenheit und den politischen Willen im Westen, die Ukrainer weiterhin zu unterstützen, den von Russland gegen sie geführten Vernichtungsfeldzug zu stoppen.