Während mancherorts versucht wird, der Energieproblematik Herr zu werden, in dem man Kernenergie ausbaut, aber nun grün nennt, gibt es anderenorts vielversprechendere Ansätze für nachhaltige Energieformen. Neben der erfreulichen weltweiten Zunahme von Wind- und Photovoltaikenergie, feierten Forschende nun einen erneuten Durchbruch in der Kernfusion.
Im Unterschied zur Kernenergie werden Atome nicht gespalten, sondern fusioniert, also verschmolzen. Es entsteht dabei kein radioaktiver Abfall, sondern sehr viel Energie – es ist dasselbe Prinzip, das dafür sorgt, dass die Sonne seit 4,5 Milliarden Jahren verlässlich Energie liefert und wird manchmal als „Heiliger Gral der Energieproduktion“ bezeichnet.
Ein Durchbruch wurde schon letzten Dezember aus den USA gemeldet. Bei einem Versuch war es gelungen, mehr Energie zu erzeugen, als man aufwenden musste. Zuvor kam man auf höchsten 70 Prozent der eingesetzten Energie. Physiker sprachen von einem historischen Moment. Nun gelang den Forschenden am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien der Beweis, dass der Versuch kein Glückstreffer war, sondern sich reproduzieren lässt. Viermal gelang die „Zündung“, dabei wurden größere Temperaturen und mehr Druck als auf der Sonne generiert, wie „nature“ berichtete. „Ich fühle mich gerade ziemlich gut“, freute sich der am Projekt beteiligte Physiker Richard Town.
Bis Fusionsenergie aus den Steckdosen kommt, ist es dennoch ein weiter Weg und sie löst mittelfristig auch nicht die Probleme im Zusammenhang mit der Klimakrise. Zudem warnen Kritiker, dass die Forschung auch für Waffentechnologie genutzt werden könnte.