Dass eine 25-Jährige für Aufsehen in der Wissenschaftscommunity sorgt, kommt nicht aller Tage vor. Wohl auch darum widmete die „New York Times“ der Senegalesin ein ausführliches Porträt, das sie und ihre außergewöhnliche Geschichte auch außerhalb der Welt der Wissenschaft bekannt machte.
Rokhaya Diagne zählt zu Afrikas großer Zahl junger Menschen, die – wie keine Generation zuvor – vernetzt mit der Welt und vom Internet geprägt – aufwachsen. Dabei begann alles mit ihrer Leidenschaft für Computerspiele, der sie jeden Tag stundenlang im Zimmer ihres Bruders nachging. So intensiv, dass es ihrer Mutter zu viel wurde. Die junge Frau erinnert sich: „Sie sagte, ‚das ist eine Sucht‘ und wenn ich nicht aufhöre, würde sie mich ins Spital zu einem Psychiater schicken.“ Ein Weckruf, der gewirkt hat, doch das Interesse für Computer wurde nicht weniger – aber galt nun Themen wie Künstlicher Intelligenz, Programmieren und der größeren Frage, wie man komplexe Probleme mit Computern lösen kann.
Echte Lösungsansätze als Uni-Aufgabe
Ein Biologiestudium hängte sie schnell an den Nagel, nachdem sie tagelang Laborproben beobachten musste. Diagne dachte an den Tipp ihres Bruders, sich auf schwere Themen zu konzentrieren, weil es dabei weniger Konkurrenz gebe. Ein neues Studium für Computerwissenschaften in Dakar kam da recht. Die Aufgaben bestanden meist darin, Lösungsansätze für lokale Probleme zu entwickeln.
Ein Projekt widmete sich dem Thema Malaria, einer Krankheit, die jährlich 600.000 Menschenleben fordert. Diagne entwickelte ein neues KI-Verfahren zur Identifizierung positiver Fälle. Das ist nicht nur viel schneller, sondern auch unkomplizierter anzuwenden und günstiger als bisherige Verfahren. Der neue Test steht kurz vor der Markteinführung, doch die Forscherin hat schon inzwischen ein neues Ziel: Sie will Krebszellen den Kampf ansagen.