Am Freitagfrüh lief die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas aus. Beide Parteien haben einander vorgeworfen, das Abkommen gebrochen zu haben. Fakt ist: Es geht wieder los, heftige Kämpfe bringen wieder Raketenangriffe und andere Attacken mit sich.
Hamas hat sich neu strukturiert
Die Feuerpause habe laut Militäranalyst Berthold Sandtner vom österreichischen Bundesheer sowohl der Hamas als auch Israel genutzt. „Die Hamas hat wieder durchatmen können und sich neu formieren können“, sagt Sandtner in der ZiB2. Israel habe wiederum Geiseln freibekommen - ein nicht zu unterschätzender Erfolg.
Für den Experten ist nun klar, dass die Kämpfe wieder heftig weitergehen werden. Schon bis Mittag sollen 200 israelische Raketen in Richtung Gaza geflogen sein. Die Hamas würde laut Sandtners Einschätzung jetzt wohl versuchen, Truppen sowie die verbliebenen Geiseln in den Süden zu verlagern.
Israel legt Raster über Gaza-Streifen
Generell dürften die Geiseln nun eine „entscheidende Rolle im Vorgehen der israelischen Streitkräfte spielen“. Aktuell ist davon auszugehen, dass noch rund 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas sind. „Einige von ihnen könnten auch an Splittergruppen übergeben worden sein“, sagt Sandtner.
Um die zivilen Opfer zu reduzieren, habe Israel nun eine Art Raster über den Gaza-Streifen gelegt, durch den sie mögliche Fluchtrouten für Zivilisten ausschildern kann. „Es wird nicht möglich sein, zivile Opfer zur Gänze zu verhindern, dennoch ist der Versuch Israels anzuerkennen“, sagt Sandtner. Die Hamas könnte dies jedoch nutzen, um bewusst durch Fehlinformationen, Menschen in den Tod zu schicken, um ihre Propaganda zu stärken.