Die radikal-islamistische Hamas hat am Mittwoch nach Angaben des israelischen Militärs zehn weitere in den Gazastreifen entführte Israelis dem Roten Kreuz übergeben. Zusätzlich seien vier Bürger Thailands übergeben worden, wie die Armee weiter auf X mitteilte. In der Gruppe seien auch drei Doppelstaatsbürger, die sowohl einen deutschen als auch einen israelischen Pass hätten, teilte Majid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Mittwochabend mit.
Putins bemühte sich um russisches Geiseln
Zuvor waren laut israelischen Armeeangaben zwei von der Hamas freigelassene russische Geiseln in Israel eingetroffen. Sie seien aufgrund von Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin freigelassen worden, betonte die Hamas.
Nach Hamas-Auskünften waren sie ebenfalls Vertretern des Roten Kreuzes übergeben worden. Laut dem Forums der Angehörigen von Geiseln waren die beiden Frauen im Alter von 50 und 73 Jahren mit ihren Familien aus Russland eingewandert und lebten in Israel. Sie waren bei dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden. Die Freilassung der beiden Frauen ist nicht Teil des Abkommens zum Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge. Dies hatte Hamas-Anführer Mussa Abu Marsuk bereits zuvor einem Radiosender im Gazastreifen gesagt.
Die israelischen Geiseln sollen im Gegenzug zur Entlassung von 30 weiteren palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freikommen. Die Hamas hatte bereits am Sonntag einen 25-jährigen israelisch-russischen Doppelstaatsbürger ohne offensichtliche Gegenleistung entlassen. Bisher ließ die Hamas 81 Israelis und Ausländer im Austausch für 180 palästinensische Häftlinge frei. Nach israelischen Angaben werden noch mehr als 150 Geiseln im Gazastreifen festgehalten.